Handynutzung in der Schule: Jetzt verbessern, statt vermeiden

Handynutzung in der Schule: Jetzt verbessern, statt vermeiden

Ist das Handy bei den Schulen schon verboten, oder noch erlaubt? An den meisten ist es inzwischen verboten, trotz des hohen Potenzials zur Verbesserung des Unterrichtes. Jedes Bundesland darf allein über die Einbindung einer Handynutzung in der Schule entscheiden, aber die Tendenz bewegt sich weg von einer Digitalisierung der Schule.

Blogbeitrag von Darius Gabriel, Stand: 22.10.2022

Online Bildung durch das Handy

Vor nicht allzu langer Zeit war eine beliebte Beschreibung des Handys: “Das Wissen der Welt in der eigenen Hostentasche.” und selbst Steve Jobs Vision war es, dass das Handy zur Verbesserung des Unterrichts beitragen soll. Durch die Ablenkung moderner sozialen Medien wird das ganze Projekt fallen gelassen und vielleicht verpassen wir wieder den Sprung auf den Zug der Modernisierung.

Damit möchte ich mich nicht zufrieden stellen. Was sollte sich also ändern, damit wir dieses hohe Potenzial der Verbesserung durch Handynutzung in der Schule nicht verpassen, sondern auf den Zug aufspringen?

Digitalisierung vs. Konzentration: Ein Interessenskonflikt?

Es gibt keine größere Ablenkung im Klassenzimmer, als ein Schüler, der ein Handy benutzt, ein Klingeln oder die Diskussion das Handy wegzulegen. Genau gegen diese Ablenkung kämpfen Lehrer täglich. Die einfachste Lösung ist das Handy komplett zu bannen. Eine Studie des Pew Research Center aus dem Jahr 2010 ergab, dass 65 Prozent der Teenager, die ein Handy besitzen, ihr Handy trotz etwaiger Verbote zur Schule bringen.

An vielen Schulen werden Tablets als Alternative gekauft, aber nicht jede Schule hat solch finanzielle Mittel zur Verfügung. Wann benutzten Sie das letzte Mal das Handy? Sehr wahrscheinlich lesen Sie sogar den Beitrag gerade auf dem Handy. 79 Prozent der 1- bis 17-Jährigen in Deutschland besitzen laut Statista ein internetfähiges Handy. Auch wenn nicht jeder Schuler ein eigenes Handy hat, wäre mit eigenen Handys deutlich preiswertere Abhilfe geschaffen.

Die Nutzung eines Tablets als Alternative ist jedoch nicht unbegründet, denn vollends lassen sich die sozialen Medien auf den Geräten nicht vermeiden. Jede Unterbrechung kostet Zeit wieder vollständig konzentriert zu sein.

Soziales auf Klassenfahrten und in Schulen

Mit den Handys bleibt vieles verdeckt. Außerhalb der Schule werden inzwischen Schüler gemobbt und ohne Handyverbot, wäre das auch innerhalb der Schule der Fall. Auch zu beobachten ist, dass durch das Handy die Schüler nicht mehr sozialisieren, sondern sich eher isolieren. In Gruppen zwar zusammensitzen, aber jeder für sich allein beschäftigt ist.

Die Nutzung hat aber einen noch viel tiefer greifenden Einfluss. Ist das Handy in der Nähe, hat es einen Einfluss auf den Menschen, ohne dass es klingelt oder vibriert. So zeigt eine Studie, dass die pure Anwesenheit des Gerätes es Menschen offenbar erschwert, in einem Gespräch Intimität herzustellen: eine Gruppe von Gesprächspartnern unterhielt sich, ohne das Smartphone bei sich zu tragen, eine zweite mit ihm. Nach zehn Minuten sollten die Studienteilnehmer einschätzen, wie sehr sie ihrem Gegenüber vertrauen und ob es ihre Gefühle versteht. Das Ergebnis: Diejenigen, die das Smartphone dabeihatten, beantworteten die Frage durchgehend negativer (*Journal of Social and Personal Relationships:* Przybylski et al., 2012).

Handynutzung mit suchtartigem Verhalten

Die meisten Lehrer werden Ihnen sagen, dass Handys das Lernen im Klassenzimmer negativ beeinflusst. Die Forschung von Common Sense Media, eine gemeinnützige Organisation, die sichere Technologien und Medien für Kinder fördert, berichtete, dass „50 Prozent der Teenager sich von mobilen Geräten ‚süchtig‘ fühlen“. Der Bericht stellt auch fest, dass 78 Prozent der Teenager ihre Geräte mindestens stündlich überprüfen und 72 Prozent der Teenager das Bedürfnis haben, sofort auf Texte, Nachrichten in sozialen Netzwerken und andere Benachrichtigungen zu reagieren.

Handynutzung in der Schule Vektor

Handynutzung in der Schule: Derzeitiger Stand

Ausgenommen von dem Ja oder Nein gibt es auch andere Faktoren, die genauso für eine Nutzung relevant sind. Wie jedem deutschen bekannt ist, hingt die Infrastruktur und das Wissen über die zu benutzende Technik in den Schulen beträchtlich hinterher.

In Diskussionen mit den Eltern werden Bedenken über möglichen Kontrollverlust, der Strahlung und Datenschutzbedenken groß und sind auch schwere Kritikpunkte, welche eine Umsetzung erschweren.

Mal abgesehen von den Kritikpunkten mangelt es den meisten Schulen schon an stabilem W-LAN. Eine übereilte Integration des Handys in den Unterricht könnte somit schnell zu einer Kostenfalle werden.

Andere Probleme werden aber zunehmend immer beträchtlicher. Es gibt immer weniger Lehrer, die für einen erfolgreichen Unterricht zur Verfügung stehen. Unstrukturierter Ersatzunterricht ist häufiger mal dann die glückliche Variante.

Schüler mit einer immer geringeren Aufmerksamkeitsspanne. Der Inhalt der Lehrer steht mehr denn je in der Konkurrenz mit den Unterhaltungsmedien der Schüler. Die Aufmerksamkeit für den Lehrer fällt dementsprechend immer geringer aus.

Unterricht 2.0

Apps im kollaborativen Klassenzimmer

Von Apps, die den Unterricht bereichern können und den Lehrer beim Lehrern unterstützen sind wir noch weit entfernt? Eigentlich nicht. Viele Apps gibt es schon, wie beispielsweise (App: MATH 42). Der Rechenweg kann nicht jedem Schüler einzeln vermittelt werden, aber mit der App ist es möglich. An manchen Tagen könnten dann Aufgaben für das selbstständige Erarbeiten genutzt werden und an manchen Tagen, darf das Handy dann nicht als Unterstützung dienen.

Weitere direkt anwendbare Strategien zur Verbesserung des Lehrens für Lehrer testen wir gerade aus. Für mehr Informationen kontaktieren Sie uns gerne bitte.

Handynutzung

Medienkompetenz

Die wohl wichtigste Einsatzmöglichkeit bei der Handynutzung in der Schule ist die Medienkompetenz. Alles notwendige im Internet zu finden ist den Lehrern auch nicht zugefallen. Viele haben auch nicht das technische Verständnis solche Kompetenzen weiterzuvermitteln.

Wir planen diese Kompetenz in den Informatik Unterricht zu integrieren. Inspirationsansätze zum Testen für die Schüler und zur Unterstützung für Lehrer in anderen Fächern.

Bedenken von Eltern, dass Fehlinformationen, die die Schüler lesen oder sehen könnten, wäre mit dem Konzept vorgebäugt. Heutzutage ist es noch schwieriger den Fehlinformationen vorwegzukommen und gerade deshalb ist der Umgang mit Informationen wichtig, wie beispielsweise unterschiedlichen Meinungen zu teilen und zu diskutieren.

Diese Chance selbst die Dinge selbst herauszufinden und eine eigene Wahrheit zu bilden, wird den Schülern als Fähigkeit genommen, wenn sie keinen Zugang zum Handy bekommen.

Handynutzung in der Schule

Lehrer, Eltern und Schüler Kooperation

Die Einbeziehung von Kindern und Eltern in die Gesetzesentwicklung hat das Potenzial, die Wirksamkeit und Durchsetzbarkeit von Gesetzen zu erhöhen und kann sogar die problematische Telefonnutzung von Kindern allgemein reduzieren. Gesetze innerhalb der Klasse und Schule.

Und was sagst du?

Handys gehören zu der neuen Generation dazu und sollten deshalb auch zum Schultag gehören. Heutzutage benutzt jeder Erwachsene das Handy, jedoch fehlt den aller meisten der richtige Umgang. Durch verschieden Methoden könnte man kostengünstig sicherstellen, dass das Handy auch in der Schule richtig eingesetzt wird. Auch in einem rechtlichen Rahmen.

Sobald die Probleme der Ablenkungsmöglichkeiten geklärt sind, glaube ich daran, dass Schüler auch eigene Initiative ergreifen können. Die Schulen absolut von der Außenwelt abzuschotten, was bisher zuvor immer der Versuch war, fängt langsam an zu scheitern.

Es wäre fatal, wenn diese technische Ausstattung der Schüler/- innen nicht genutzt werden würde und es nur bei der privaten Nutzung belässt. Wie selbst die Schüler sagen: “Schule macht mehr Spaß, wenn man technische Geräte nutzen darf und diese auf kreative Weise nutzt.”

Ich beobachte häufig, dass die emotionale Entwicklung der Schüler durch das Internet deutlich schneller voranschreitet und sie auch in die Entscheidungsfindung mit eingebunden werden müssen. Sie brauchen die Kompetenz, das richtige Wissen richtig abrufen zu können.

Den Lehrern fällt diese Veränderung wahrscheinlich sogar noch schwerer und dabei möchten wir unterstützen. Kontaktieren Sie uns also bitte bei Interesse.

Sobald die Probleme der Ablenkungsmöglichkeiten geklärt sind, glaube ich daran, dass Schüler auch eigene Initiative ergreifen können. Die Schulen absolut von der Außenwelt abzuschotten, was bisher zuvor immer der Versuch war, fängt langsam an zu scheitern.

Bezugnehmend auf den Text

Zum Zeitpunkt des Schreibens habe ich nur sehr begrenzte Kenntnisse über die Richtlinien der Lehrer, die sie einhalten müssen und was für sie möglich ist. Im Austausch mit ein Lehrern und angehenden Lehrern habe ich dementsprechend mich versucht zu erkundigen. Der Text soll zu Inspirationszwecken dienen und beinhaltet keine rechtliche Absicherung. Ich bitte um Verständnis.

Meine Mission

Mir ist es wichtig auch innerhalb der Schule für einen besseren Umgang mit den digitalen Medien beizutragen. Bei Fragen, Anregungen und Kooperationen stehen wir gerne zur Verfügung. Kontaktieren sie uns einfach unter unserer E-Mail:
info@selfxchange.de

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